Ausgabe Nr. 1/2025

8 FAHRZEUGE UND TECHNIK der Lage sind, lokal produzierte Pellets herzustellen, die in kurzen Kreisläufen vertrieben werden. «Durch die Verwertung von Reststoffen, die heute nicht oder nur wenig genutzt werden, ist Proxipel ein gutes Beispiel für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft und stärkt gleichzeitig die lokale Energieunabhängigkeit», ist Pfister überzeugt. Proxiflex ist dreimal umweltfreundlicher als der Durchschnitt der stationären Fabriken, weil die Pelletproduktion nah an der Materialquelle erfolgt und die Energieeffizienz besser ist. Schliesslich ist das Rohmaterial für die Pelletproduktion aufgrund seiner Feuchtigkeit und seines Volumens sehr schwer. Die niedrigen Transportkosten und das geringe Versorgungsrisiko machen Proxiflex wettbewerbsfähig. Für den Proxipel- Geschäftsführer ist klar, dass es sich um eine der umweltfreundlichsten erneuerbaren Energien handelt. Ambitionierte Wachstumsziele Proxipel entwickelt derzeit weitere Modelle mobiler Pelletfabriken, eine mit Greifer und Forsthäcksler und eine ohne Trockner, die Pellets aus trockener Biomasse herstellen kann. Ein neu entwickelter mobiler Versuchsstand soll zudem ermöglichen, Tests mit neuen Materialien direkt vor Ort durchzuführen und FOTO: PROXIPEL Proxiflex ist einsatzbereit für die Pelletproduktion. nicht nur im eigenen Labor, wie es derzeit der Fall ist. Das junge Unternehmen will schnell wachsen, um mit der starken internationalen Nachfrage Schritt zu halten: In sechs bis sieben Jahren will Proxipel jährlich etwa 100 mobile Einheiten bauen und vermarkten, hauptsächlich in Westeuropa. Potenzielle Kunden sind Forstbetriebe, Sägewerke, die Landwirtschaft, Weingüter, Gemeinden, Energieversorger und Abfallwirtschaftsunternehmen. ■ DIE MOBILE PELLETFABRIK Wie funktioniert Proxiflex? Proxiflex funktioniert durch einen klar strukturierten Prozess: Vorzerkleinerte Biomasse (nicht grösser als fünf Zentimeter) wird in einen grossen Trichter gefüllt und durch eine Schnecke zu zwei Zerkleinerungsmaschinen geleitet. Nach der Zerkleinerung auf einen bis drei Millimeter wird die Biomasse in einem Trockner behandelt, der die Feuchtigkeit innerhalb von drei Minuten von 50 auf 10 Prozent senkt. Anschliessend wird das Material in einen Mischer geleitet, in dem etwas Wasser hinzugefügt wird, um eine Feuchtigkeit von rund 13 Prozent zu erreichen. Bei Bedarf können auch Zusatzstoffe hinzugefügt werden, um die Qualität der Pellets zu verbessern. Die Pellets werden dann abgekühlt und anschliessend in die gewünschte Art von Container (Anhänger, Kipper, Silo usw.) geblasen. Die mobile Einheit kann sich schnell an unterschiedliche Rohstoffe anpassen und verarbeitet eine Vielzahl von Biomassen, darunter Holz, Stroh, Weinreben und Kompost. Es dauert 15 Minuten, bis die Holzhackschnitzel vom Einfülltrichter bis zum Auslassrohr für die abgekühlten Pellets gelangen. In einer Stunde produziert Proxiflex eine Tonne Pellets. Dafür braucht es 3 bis 3,5 Kubikmeter Holzhackschnitzel. Die produzierten Pellets werden entweder vor Ort gelagert, zum Lagerort transportiert oder direkt an den Endkunden geliefert. Fabienne Reinhard Beim Kauf einer Maschine werden zwei Wochen Schulung eingeplant für das Personal, das Proxiflex bedient. FOTO: PROXIPEL

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