Ausgabe Nr. 1/2025

16 Der Abstimmungskampf war eher ruhig. Auf der Seite der Gegner ging es um Geld und Naturschutz. Zudem die alte Überzeugung aus der grünen Ecke: Mehr Strasse zieht mehr Verkehr an. Strassenbau geht zu lange. In der Region Lausanne spricht man schon seit 2009 von einem Ausbau der Autobahnkreuzungen der A1 und der A9 in der Region Crissier. Nachdem die Budgets von den Räten freigegeben wurden, werden nun seit Jahren Detailpläne bearbeitet und Einsprachen behandelt. Nachdem früher einmal ein Baubeginn Anfang der 2020er-Jahre denkbar war, soll es inzwischen Das Stimmvolk hat genug vom Autobahnbau. War es zu teuer? Haben wir nicht schon genug Stau? Es ist schwierig herauszufinden, was wirklich die Entscheidung beeinflusst hat. Die Stimmbeteiligung war mit 45% eher am unteren Rand. Die Leute hat es nicht interessiert. Die anderen Vorlagen waren noch weniger interessant. Es hat nicht gereicht Nein zum Ausbauschritt an der Urne TEXT: DAVID PIRAS FOTO: DANIEL VON KÄNEL eher 2030 werden. Bauende plant das ASTRA auf 2038.Wie lange warten wir schon auf den dritten befahrbaren Tunnel am Gubrist? Die Diskussionen sind schon mehr als 20 Jahre alt. Auf 2027 sollen die drei Tunnelröhren befahrbar sein. Selbst wenn der politische Wille vorhanden wäre und das Geld bereitsteht, bestehen dermassen viele Einsprachemöglichkeiten, dass nur schon die Verzögerungen dazu führen, dass eine Generation Ingenieure nicht reicht, ein Projekt fertigzustellen. In vergangener Zeit hatten wir zwei positive Abstimmungen für Nationalstrassenprojekte, die Abstimmungen zum Gotthardtunnel und dem NAV zur generellen Finanzierung aktueller und zukünftiger Projekte. Allerdings gab es schon 2003 eine ähnliche Niederlage. Die Avanti-Initiative wurde auch an der Urne versenkt. Es ging damals vor allem um die Autobahnen Zürich–Bern, Genf–Lausanne und den Gotthard. 20 Jahre später wissen wir, dass gewisse Teile trotzdem realisiert wurden oder werden. Grosse Projekte und Pakete an Abstimmungen haben es immer schwer. Wahrscheinlich muss das ASTRA mit kleinerer Kelle arbeiten und einzelne wichtige Projekte unabhängig voneinander vorwärtsbringen. Zudem werden VERKEHR UND INFRASTRUKTUR

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