Ausgabe Nr. 1/2025

32 AKTUELL NACHRUF Etienne Oulevey In den 60er-Jahren entdeckte Etienne seine Liebe zur Strasse. Dort fuhr er den ersten Sattelschlepper in der Schweiz, den man heute im Jargon der Chauffeure als Traktor bezeichnet. Die Leute schauten ihm verblüfft zu, als er vorbeifuhr. Nicht ohne Stolz fährt er für das Unternehmen Payerne Transport in Payerne über die Strassen der Schweiz, Frankreichs und Italiens. Für die Bauern transportiert er Kartoffeln und muss manchmal sogar die Felder überqueren, wenn diese für die Flockenherstellung bestimmt sind, und viele andere Waren für die lokale Industrie. Es war an einem Wintertag 1961, als eine Handvoll Freunde, die alle in der Region Broye, Waadt und Freiburg fuhren, bei einem verdienten Apéro die Idee hatten, eine Sektion von Les Routiers Suisses zu gründen. Am 31. März 1962 fanden sich elf Routiers zu einer ersten Versammlung zusammen, die aufgrund der unterschiedlichen Charaktere und regionalen Bräuche nicht ohne Schwierigkeiten verlief. Etienne Oulevey ergriff das Wort und wurde zum Präsidenten ernannt. Die Sektion Broye war geboren. Aber dafür musste auch eine Kasse geschaffen werden, und so zahlte jeder 1 Franken pro Monat für eine Sektion, die immer weiterwuchs. Am 26. Oktober wurden die damals 200 Mitglieder zu einer religiösen Zeremonie eingeladen, um den ersten Wimpel zu segnen. Der Pfarrer und der Pastor spendeten mit ihrer Botschaft Trost für den harten Beruf des Chauffeurs, der Tag und Nacht auf den Strassen des Landes unterwegs ist. Etienne Oulevey und Jacqueline Clément waren stolze Paten an dieser Zeremonie. Erst einige Jahre später gab er den Beruf des Chauffeurs auf, um sich einer neuen Tätigkeit zu widmen. Mit seiner Beliebtheit, seiner Lebensfreude und seinem Wissen über gute Weine machte er es sich zum Beruf, Wein, Bier, Limonade und Spirituosen zu verkaufen. Das Unternehmen Boissons Oulevey wurde in Payerne gegründet. Im Ruhestand wurde er von seiner Leidenschaft gepackt, jener für die Natur und die Pilze und nicht zu vergessen seine Elixiere, die er aus Mohnblumen, Primeln usw. und mit allem, was man sich vorstellen konnte, herzustellen versuchte. Es war sein ganzer Stolz, dass er sie uns bei jedem Picknick, Jahresabschlussessen und bei jeder anderen Gelegenheit zeigen und anbieten konnte. Im Jahr 2024 erhielt er seine Ehrenmitgliedschaft, die ihm der Vorstand verlieh, und über die er sich mit vollem Herzen und riesigem Stolz freute. Am 15. November haben wir ihm schweren Herzens die letzte Ehre erwiesen, damit er zu seinen Chauffeurfreunden zurückkehren kann, die im nächsten Relais auf ihn warten. Wir wünschen ihm, dass die Fahrt genauso schön ist wie jene, die er schon auf Erden gemacht hat. Tschao Freund, ruhe in Frieden. Michel Comte, Sekretär Sektion Broye Der Renault Trucks E-Tech T trotzt der Kälte in Lappland Seit dem Verlassen des Herstellerhauptsitzes in Lyon im letzten April hat der Renault Trucks E-Tech Diamond Echo 23 000 Kilometer in Europa zurückgelegt. Er durchquerte Deutschland, Frankreich, die Niederlande, das Vereinigte Königreich, Spanien, die Schweiz und Belgien und legte dank eines optimierten Managements der Zwischenladungen Tagesetappen von bis zu 700 km zurück. Die längste Strecke, die das batterieelektrische Fahrzeug mit einer Ladung zurücklegte, betrug 360 km auf einer Fahrt zwischen der Schweiz und Deutschland. Um zu zeigen, wie leistungsfähig Elektro-Lkw unter extremen klimatischen Bedingungen sind, fuhr der Diamond Echo in der letzten Etappe nach Finnland. Dort legte das vollelektrische Fahrzeug 1600 Kilometer zwischen Helsinki und Rovaniemi in Lappland zurück. Eine Strecke von 250 Kilometern wurde mit einer einzigen Ladung bewältigt. An einem Tag wurden insgesamt 700 Kilometer gefahren, wobei zwei Mal zwischendurch aufgeladen wurde. «Die in Finnland durchgeführten Tests haben bestätigt, dass Elektro-Lkw auch unter harten Winterbedingungen voll funktionsfähig bleiben», sagt Régis Pierrelle, Director of Electromobility Operations bei Renault Trucks. «Entgegen weit verbreiteten Annahmen hatten wir keine Probleme mit der Reichweite, der Verfügbarkeit von Ladestationen oder den Ladezeiten. Das Heizen der Kabine hatte dank des von Renault Trucks angebotenen programmierbaren Vorheizsystems, das den Energieverbrauch optimiert, keinen wesentlichen Einfluss auf die Reichweite.» Unter den schwierigen klimatischen Bedingungen mit Temperaturen von bis zu –19° C hielt der Elektro-Lkw ein Leistungsniveau, das mit dem von Diesel-Lkw vergleichbar ist. Die Kälte führte zu einem leichten Anstieg des Verbrauchs (zwischen 10 und 15 %), was vor allem auf gemeinsame Faktoren zurückzuführen ist, die alle Arten von Antriebssträngen betreffen, wie z.B. Aerodynamik und Winterreifen. DVK / Renault Trucks FLIEGL Schnellkupplungssystem F-Con gewinnt Innovationspreis «Seit jeher ist Fliegl darauf bedacht, Nutzfahrzeuge effizienter, nachhaltiger und sicherer zu machen», so das Unternehmen aus Triptis (DE). «Dafür entwickeln wir clevere Lösungen wie das F-Con, ein Schnellkupplungssystem, mit dem sich Zugfahrzeug und Anhänger oder Auflieger sekundenschnell und sicher verbinden lassen.» Für diese Innovation wurde Fliegl nun mit dem Innovationspreis Thüringen 2024 in der Kategorie «Tradition & Zukunft» ausgezeichnet. Das Schnellkupplungssystem sorgt für ein sicheres Anschliessen der Versorgungsleitungen zwischen Lkw und Anhänger oder Auflieger, das für den Chauffeur sonst einige Risiken birgt. Fliegl hat dieses System entwickelt, damit das An- und Abkuppeln der Versorgungsleitungen erheblich leichter, schneller und sicherer gelingt. DVK / Fliegl

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