Ausgabe Nr. 6/2024

31 Nr. 6 | 11.2024 FAHRZEUGE UND TECHNIK Saurer Austria Die Österreichische Saurerwerke AG, auch bekannt als Saurer-Werke oder Saurer Wien bzw. Saurer Austria, war ein österreichischer Nutzfahrzeughersteller in Wien-Simmering, der von 1906 bis 1969 Lastwagen und Autobusse herstellte. 1906 trat der aus einer Görzer Adelsfamilie (Görz/ Gorizia gehört heute zur italienischen Region Friaul-Julisch Venetien) stammende Ing. Alfred von Radio-Radiis in die kurz zuvor von den Ingenieuren Franz Probst, Moritz Schwarzl und Adolf Maschl gegründete Firma Kraftfahrzeug Ges.m.b.H. in Wien-Alsergrund ein und erwarb von der Schweizer Adolph Saurer AG in Arbon die Lizenz zur Lkw-Herstellung, wobei das Schweizer Stammhaus bis 1937 Hauptaktionär blieb. Im Jahr 1959 erwarb die Steyr-Daimler-Puch AG die Aktienmehrheit, die Produktion in Wien wurde nach der gänzlichen Fusion 1969/70 eingestellt. Die letzte Lizenzzahlung an Saurer in Arbon erfolgte 1971. Quelle: Wikipedia Mannsbart nur sein Vater und sein gleichfalls Oldtimer-begeisterter Sohn Michael den charismatischen Veteranen bewegen. Geringe Leistung Der mittels Fünfgang-Schaltung zu bedienende 5,3-Liter-Vierzylinder-Dieselmotor (im österreichischen Bundesland Steiermark gibt es noch einen etwas älteren Saurer mit Benziner) mobilisiert überschaubare 70 PS. Das ist relativ wenig, wenn man bedenkt, dass der EisLkw auch mit Anhänger eingesetzt war. Zudem galt es auch topografisch herausfordernd gelegene Kunden mit Eisblöcken zu beliefern. Blickfang Punkto Aufmerksamkeit ist der Saurer jedenfalls weit vorn. «Während der Mittagspause eines Roadster-Clubs haben sich viele der Mitglieder unseren auf dem gleichen Parkplatz stehenden Saurer angeschaut», erinnert sich Gerhard Mannsbart. Einzig für die passende musikalische Begleitung (der Song «Ice Ice Baby» des US-Rappers Vanilla Ice aus dem Jahr 1990 böte sich an) ist der Oldtimer nicht geeignet. Naturgemäss verfügt ein 91 Jahre altes Fahrzeug weder über einen CD-Schacht noch einen USB-Anschluss. ■ Der Saurer 3BH ist ein Zeuge einer längst vergangenen Epoche. Gas-Kupplung-Bremse war die Pedalanordnung damals. Gerhard Mannsbart ist ein grosser Fan der Marke Saurer. GENOSSENSCHAFT FÜR NATUR- UND KUNSTEIS Eiskalte Erfolgsstory 1898 wurde die Genossenschaft «Eisfabrik der Approvisionierungs-Gewerbe in Wien» gegründet. Ziel war es, Fleischer, Selcher, Gastwirte und Cafétiers mit Natur- und Kunsteis zu beliefern. Im Jahr 1930 hatte die Kunsteiserzeugung ihren Höhepunkt erreicht. Diese verlor jedoch mit dem Einzug des elektrischen Kühlschranks in jeden Haushalt nach und nach an Bedeutung. 1931 war die Herstellung von Kohlensäure und Trockeneis in das Produktionsprogramm aufgenommen worden. Mit der Einführung neuer Kühltechniken und infolge verbesserter Technologien bei der Getränkeherstellung Ende der 1970er-Jahre wurden beide Produkte nicht mehr in grossem Umfang benötigt. Die Eigenerzeugung wurde eingestellt und nur noch einige Jahre mit diesen Artikeln gehandelt. Bereits in den Jahren 1939 bis 1941 wurde das erste Kühlhaus errichtet, das nach mehreren Umbauten, Erweiterungen und Modernisierungen noch heute in Betrieb ist. Das Unternehmen stieg damit in das Tiefkühlzeitalter ein und eröffnete ein völlig neues Geschäftsfeld, das sich bis heute zum wichtigsten Standbein für das Unternehmen entwickelte. Heute vermieten die Wiener Eisfabriken Tiefkühl- und Kühllagerflächen in einem Temperaturbereich von –30°C bis +6°C und erzeugen Eisblöcke von bis zu einem Meter Seitenlänge. Andreas W. Dick

RkJQdWJsaXNoZXIy MjYwNzMx