Ausgabe Nr. 7/2024

17 Nr. 7 | 12.2024 VERKEHR UND INFRASTRUKTUR Im Tessin haben Anbieter im öffentlichen Verkehr bald bessere Voraussetzungen für grenzüberschreitende Buslinien. zwischen dem Tessin und Italien in Betrieb genommen werden könnten. «Immerhin arbeiten rund 80 000 Italienerinnen und Italiener im Tessin, von denen ein Teil womöglich auf den ÖV umsteigen könnte», heisst es. «Das wiederum könnte die stark überlasteten Strassen im Tessin von einem Teil des privaten Pendlerverkehrs entlasten. Auch könnten Touristen vermehrt auf den ÖV umsteigen, wenn das Angebot an Buslinien ausgebaut wird.» «Einfacheres Angebot» Bundesrat Albert Rösti, der das Abkommen unterzeichnet hat, sagte dazu: «Mit diesem Abkommen schaffen wir die Grundlage für ein einfacheres und noch attraktiveres Angebot für den öffentlichen Verkehr in den Grenzregionen. Davon können Linienbusverbindungen zwischen der Lombardei und dem Kanton Tessin, zwischen Aosta und dem Unterwallis oder zwischen dem italienischen Chiavenna und dem Engadin profitieren.» Keine Premiere Die Aufhebung des Kabotageverbots für den regionalen Linienbusverkehr zwischen Italien und der Schweiz ist für die Schweiz keine Premiere: Gemäss dem Eidgenössischen Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) gibt es bereits vergleichbare Vereinbarungen zur Erleichterung des grenzüberschreitenden öffentlichen Verkehrs mit Deutschland, Österreich und Frankreich. Hoffentlich eine Ausnahme Für den regionalen Linienbusverkehr, der in einigen Regionen auch über die Landesgrenze führt, ist die Aufhebung des Kabotageverbots bestimmt ein Gewinn, weil sie attraktivere Busverbindungen ermöglicht. Eine Ausnahme macht in diesem Bereich wohl Sinn. Allerdings soll es bei dieser Ausnahme bleiben. Das Kabotageverbot, wie es in den Landverkehrsabkommen mit der EU geregelt ist, muss bleiben. Für das Transportwesen in der Schweiz, auf der Strasse wie auch auf der Schiene, ist dieses Verbot von Transporten innerhalb der Schweiz durch ausländische Fahrzeuge sehr wichtig. Würde das Verbot gänzlich fallen, gäbe es wohl eine massive Zunahme von ausländischen Lastwagen auf Schweizer Strassen. Die Chauffeurenlöhne würden hierzulande durch ausländische Dumpingpreise stark unter Druck geraten, und für die Umwelt hätte es auch negative Folgen, weil der Schwerverkehr auf der Strasse stark zunehmen würde. ■

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