Ausgabe Nr. 5/2022

26 CAMION 5 / 2022 «Meine Jahre als International-Chauffeur reuen mich nicht. Sie haben mir viel gebracht» Was hat Claudy Buchard eigentlich bewogen, ein 84 Seiten langes Buch zu schreiben? Als er in der Kneipe seines Dorfes von seinen verschiedenen Lastwagentouren durch ganz Europa, aber auch durch den Foto: Laurent Missbauer Kurz vor seinem 75. Geburtstag am 15. Juni und 40 Jahre, nachdem er seine Touren durch Europa, den Mittleren Orient und Asien beendet hat, blättert Claudy Buchard mit uns sein Buch «Freud und Leid eines Selbstfahrers zwischen 1970 und 1982» durch.Wir haben ihn zu Hause in Leytron imWallis getroffen. Mittleren Orient und durch Asien bis nach Pakistan erzählt habe, hätten ihn seine Freunde aufgefordert, «warum erzählst Du denn Deine Erlebnisse nicht in einem Buch?» Claudy Buchard war zwar angetan von dieser Idee, aber es dauerte noch ein paar Jahre bis zur Umsetzung. «Ich brauchte über fünf Jahre, um sie handschriftlich zu verfassen und sie dann meiner Tochter Caroline vorzulesen, die sie dann in ihrem Computer niederschrieb», erklärt Claudy Buchard. «Stolze und glückliche Fahrer» Seine Bemühungen zahlten sich aus. Vor etwas mehr als einem Jahr wurden 310 AusIn den Fotoalben Claudy Buchards zu stöbern ist, als ob man reisen würde: durch Deutschland, England, Frankreich (rechts am Strand von Sète), Italien, Spanien und Portugal. Er hätte sich ja mit Europa zufriedengeben können, weshalb wollte er dann am Steuer seines Lastwagens auch durch Asien, durch den Mittleren Osten bzw. Syrien oder den Irak reisen? «Weil der Spass am Beruf nicht nur das Fahren ist, sondern auch auf diese Weise andere Länder und Menschen aus verschiedenen Kulturen kennenzulernen und einfach nur neugierig zu sein», antwortete Claudy. «Ich erinnere mich beispielsweise an den Religionsunterricht in der Schule, als von Mesopotamien gesprochen wurde, der Wiege der Menschheit.» Mesopotamien ist bekanntlich das Zweistromland am Zusammenfluss von Euphrat und Tigris, das heute ein Teil des irakischen Territoriums ist. Claudy Buchard hat es 1977 zusammen mit seinem Freund Guy Luisier, ebenfalls einem Fernfahrer, durchquert – mit 34000 Paar Schuhen – von Paris bis nach Kuweit. Und wie im Hauptartikel zu lesen ist, sind die beiden, Claudy und Guy, mit ihren Lastwagen auch zusammen nach Afghanistan und Pakistan gefahren, in zwei Länder, die man heute nicht mehr bereisen kann. Das Fahrzeug von Claudy Buchard war – ab 1976 – ein Volvo F89 mit 330 PS. Es war Nachfolger eines Volvo F88 (260 PS), mit dem er zwischen 1970 und 1976 an die 600000 Kilometer abgespult hat. (L. M.) Claudy Buchard: «Freude am Fahren heisst auch, neugierig zu sein» Claudy Buchard zeigt uns hier sein Buch «Internationaler Strassentransport – Freud und Leid eines Selbstfahrers zwischen 1970 und 1982». Reportage

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