32 SWISS CAMION greenH2 AG heisst das Joint Venture von IWB und Fritz Meyer AG, das im Hafen Birsfelden eine neue Produktionsanlage für grünen Wasserstoff bauen will. Birsfelden? Da war doch schon einmal die Rede von einer solchen Produktionsanlage. Der damals vorgesehene Standort beim Kraftwerk musste jedoch wegen Einsprachen aufgegeben werden. Dafür soll die neue Anlage beim Hafen deutlich leistungsstärker als die ursprünglich geplante werden. IWB spricht von einer Leistung von 15 Megawatt und damit von einer Produktion von rund 1500 Tonnen grünem Wasserstoff pro Jahr. «Mit der vorgesehenen Leistung wird sie eine der grössten Produktionsanlagen für grünen Wasserstoff in der Schweiz», hält IWB fest. Der Strom für die Herstellung des Wasserstoffs soll, obwohl der neue Standort etwas weiter weg ist, direkt aus dem Kraftwerk Birsfelden kommen. Dafür plant die greenH2 eine direkte Stromleitung. Abtransportiert wird der grüne Wasserstoff mit Lastwagen und per Wasserstoffleitung. «In naher Zukunft könnten damit Industrieunternehmen im Hafen und entlang des Rheins direkt an eine Wasserstoffleitung Im Hafen Birsfelden planen die Basler Energieversorgerin IWB und die Tankstellenbetreiberin Fritz Meyer AG eine grosse Wasserstoffproduktionsanlage. Sie vernetzen sich mit Akteuren im trinationalen Raum, um eine grenzüberschreitende Wasserstoffwirtschaft im Dreiländereck Frankreich-Schweiz-Deutschland aufzubauen. TEXT: DANIEL VON KÄNEL VISUALISIERUNG: RADEK RUKAT, E-BAU GMBH angeschlossen werden», erklärt die Energieversorgerin. Europäisches Wasserstoffnetz «Rund um die Schweiz wird es enorme Investitionen zur Produktion und Verteilung von Wasserstoff geben – die EU betrachtet Wasserstoff als unverzichtbar für das Gelingen der Energiewende», halten die Verantwortlichen von greenH2 AG in einer Mitteilung fest. In der EU seien deshalb grosse Leitungen für ein zentrales, europäisches Wasserstoffnetz in Planung. Diese sollen bis in die Grenzregion nahe Basel reichen. «Indem die Leitungen einige Kilometer weitergezogen werden, könnte auch die Region Basel davon profitieren», heisst es weiter. Der Wirtschaftsstandort Basel sei somit ideal gelegen, um an französische und deutsche Vorhaben anzudocken und grünen Wasserstoff als Ersatz für fossile Energie in industriellen Prozessen und im Transportwesen auch in der Schweiz aufzubauen. Dafür vernetzten sich IWB und die Fritz Meyer AG mit Energieversorgern, Industrieunternehmen und Wirtschaftsverbänden im trinationalen Raum. Das Ziel sei der Aufbau einer grenzüberschreitenden Wasserstoffwirtschaft im Dreiländereck Frankreich-Schweiz-Deutschland. Rheinhäfen als Drehscheibe Im Raum Basel ist nicht nur eine Produktionsanlage geplant. IWB baut gemeinsam mit den Schweizerischen Rheinhäfen (SRH), der Fritz Meyer AG und weiteren Akteuren einen «H2-Hub Schweiz» auf, der «Produktion, Verteilung und Nutzung von grünem Wasserstoff in der Region vorantreibt». Eine wichtige Rolle als Schweizer Drehscheibe für die Wasserstofflogistik würden darin die Schweizerischen Rheinhäfen einnehmen. Mit der Produktionsanlage der greenH2, die voraussichtlich Anfang 2026 in Betrieb gehen wird, werde ein erster Schritt zur Ansiedlung der Energieträger der Zukunft in den Rheinhäfen gemacht. Die Verantwortlichen sind überzeugt: Will die Schweiz bis 2050 klimaneutral werden, braucht es bald grünen Wasserstoff als Treibstoff für Lastwagen, Busse und Schiffe, als Prozessenergie und Rohstoff in der Industrie und zur Stromgewinnung und -speicherung. Zudem kann er dazu beitragen, das Stromnetz zu stabilisieren. Wasserstoff aus dem Dreiländereck TRANSPORTWELT
RkJQdWJsaXNoZXIy MjYwNzMx