Ausweichverkehr: Die Zitrone ist fast ausgepresst

Aktuell Ausgabe-04-2024

Der Ausweichverkehr entlang der Nord-Süd-Achse in besonderen Situationen ist nur schwer in den Griff zu kriegen. Der Bundesrat schlägt zur Verbesserung der Situation die Schliessung der Auffahrten im Urnerland (ohne Altdorf) und die Einführung von Dosiersystemen entlang der N13 vor. Dies sagte er in seiner Antwort auf ein Postulat des Urner Nationalrats Simon Stadler. Der Bundesrat will demnach dort, wo der Verkehrsfluss auf den Nationalstrassen nicht sichergestellt werden kann, die Auswirkungen auf die lokale Bevölkerung minimieren. Das ASTRA hat bereits zahlreiche Massnahmen umgesetzt, wie zum Beispiel die Schliessung der Zufahrten in Göschenen und Airolo oder die Empfehlung der Ausweichroute über den San Bernardino. In Pilotbetrieben sollen weitere Möglichkeiten geprüft werden. Im Urnerland sollen sämtliche Zufahrten mit Ausnahme jener von Altdorf bei hohem Verkehrsaufkommen gesperrt werden. Entlang der N13 soll in Zusammenarbeit mit den Kantonen das Dosiersystem für die Regelung der Abfahrten ausgebaut werden. Die Bestellung von Durchfahrts-Slots oder Extragebühren lehnt der Bundesrat ab. Erstere erachtet er als zu aufwendig in der Umsetzung und Letztere sei nicht zielführend, weil damit der Kanton Tessin im Winter nicht mehr ohne Gebühren erreichbar wäre. Bleibt noch die Verlagerung auf die Schiene. Damit konnte die Strasse um mehr als ein Drittel vom Nord-Süd-Güterverkehr entlastet werden. Das Potenzial ist weitgehend ausgeschöpft.

rhu