Ein Stromer mit «Haken»

Titelstory Ausgabe-06-2024

Dieser Volvo Trucks FH Electric mit 8×4 Tridem-Achskonfiguration und Multilift-Hakengerät von Notterkran gehört zum Fahrzeugpark der Daetwiler Umweltservice AG.

Die Daetwiler Umweltservice AG mit Sitz in Brugg (AG) und Frick (AG) hat einen der ersten 4-Achs-Haken-Elektro-Lastwagen der Schweiz in Betrieb genommen. Der Volvo FH Electric wurde von Notterkran nach den Bedürfnissen der Daetwiler Umweltservice AG aufgebaut. Seine Batterien werden überwiegend mit eigenem Solarstrom geladen.

«Daetwiler Umweltservice AG verbindet Tradition gepaart mit Innovation im Bereich Entsorgungs- und Recyclinglösungen»: So stellt sich das Unternehmen mit Standorten in Brugg und Frick im Kanton Aargau vor. Dass dies keine leeren Worthülsen sind, zeigte sich eindrücklich bei der kürzlichen Neuanschaffung für den Fuhrpark. Dabei handelt es sich um einen der ersten Volvo Trucks FH Electric mit 8×4 Tridem-Achskonfiguration als Abrollkipper in der Schweiz. Ein Vorzeigemodell, das neue Standards in der nachhaltigen Entsorgungslogistik setzt, ist die Firma Daetwiler überzeugt. Es setze mit seiner Reichweite von bis zu 300 Kilometern und einer Batteriekapazität von 540 kWh brutto (378 kWh netto) ein starkes Zeichen in der Strategie des Traditionsunternehmens, dessen Wurzeln bis ins Jahr 1874 zurückreichen. Zur Strategie gehört ökologisches Engagement, mit dem FH Electric sollen pro Jahr rund 70 Tonnen CO2 eingespart werden. Damit dies gelingt, wird der Strom für den Elektrolastwagen überwiegend aus der eigenen Photovoltaikanlage bezogen.

Lange Beziehung zu Notterkran

Für den Aufbau des FH Electric zeichnet sich Notterkran verantwortlich. Auch dadurch treffen Innovation und Tradition aufeinander. «Die Beziehung zu Notterkran begann schon vor Jahrzehnten», weiss Beat Gnädinger, Leiter Logistik bei der Daetwiler Umweltservice AG. «Ein Grossteil der Fahrzeuge in unserem Fuhrpark haben Aufbauten von Notterkran.» Beim neuen FH Electric gehört ein Multilift Ultima 26Z.65 Hakengerät zur Ausrüstung. Es hat eine Hub- und Kippkapazität von 26 Tonnen. Mit dem neuen Fahrzeug werden hauptsächlich Aufträge mit Hakenmulden ausgeführt, auch für den Anhängereinsatz ist es geeignet. «Unser FH Electric hat zwar ein langes Chassis, trotzdem ist es dank dem Paket Kurzcontainerhandling und der präzisen Proportionalsteuerung möglich, auch Kurzcontainer zu transportieren», führt Beat Gnädinger weiter aus. Für diese Fälle sei der Aufbau mit entsprechenden Sicherungen ausgestattet.

«Ideal umgesetzt»

Einiges am Aufbau ist durch individuellen Kundenwunsch entstanden. «Wir haben beispielsweise unsere Ansprüche bezüglich Werkzeugkisten und verschiedenen Verkleidungen eingebracht», sagt Beat Gnädinger und fügt zufrieden an: «Notterkran hat alles ideal umgesetzt.» Nach wenigen Monaten im Einsatz zieht die Daetwiler Umweltservice AG bereits ein positives Fazit: Der FH Electric mit Aufbau von Notterkran funktioniert einwandfrei. Auch die Batteriekapazität reicht immer aus, sodass der Chauffeur nie unterwegs eine Ladelösung suchen muss. Und: «Der Chauffeur hat sich schnell an den E-Lkw gewöhnt, es gefällt ihm, mit ihm zu fahren», sagt Beat Gnädinger. Der einizige Haken ist also jener des Hakengeräts – und der ist schliesslich unverzichtbar. ■

Text: Daniel von Känel 
Fotos: Celine Bütler

 

Notterkran Group AG

Weichen für die Zukunft gestellt

Die Notterkran Group AG ist einer der führenden Fahrzeugbauer für Ladekrane und Hakengeräte in der Schweiz. Thomas Notter, Alleinaktionär, Verwaltungsratspräsident und seit mehr als 25 Jahren CEO der Unternehmensgruppe, verkündete Mitte Jahr, dass eine Nachfolgeregelung aufgegleist und damit die Weichen für die Zukunft gestellt worden seien. Die Contena-Ochsner AG, Hersteller für Kehrichtfahrzeuge und Kehrmaschinen aus Urdorf, hat sich rückwirkend per 1. Januar 2024 an der Notterkran Group AG beteiligt. «Mit dieser Nachfolgeregelung sichern wir langfristig die Zukunft unserer Unternehmensgruppe, die mein Vater vor 60 Jahren gegründet hat», sagt Thomas Notter. «Mit der Contena-Ochsner AG haben wir einen Partner gefunden, der nicht nur vom Produktportfolio und der Unternehmenskultur perfekt passt, sondern auch die Kontinuität und Unabhängigkeit der Notterkran Group AG fortführt.» Die Contena-Ochsner AG wird als Familienunternehmen in der dritten Generation von Renato Heiniger geführt. «Beständigkeit und Stabilität gegenüber Kunden und den 200 Mitarbeitenden, die uns vertrauen, sowie die Fortführung der Wachstumsstrategie mit einer Perspektive über zehn Jahre hinaus waren für mich ausschlaggebend», so Thomas Notter. Er wird zwar die Geschicke der Notterkran Group weiterhin als CEO und Verwaltungsratspräsident leiten, sagt aber: «Viele Unternehmen gehen die Nachfolgeregelung zu spät an und verlieren die Unabhängigkeit, die sie so stark gemacht hat. Dies wollte ich vermeiden.» Die beiden Unternehmen arbeiten übrigens schon länger zusammen. «Seit mehr als 15 Jahren arbeiten wir für Ladekran- und Hakengeräteaufbauten in Verbindung mit Kehrichtfahrzeugen bereits mit Notterkran zusammen», sagt Renato Heiniger. «Ich bin sicher, dass beide Unternehmen sowie deren Kunden und Mitarbeitende von diesem Schritt profitieren werden, da wir durch die Standorte und Synergien den After-Sales so stärken können.»

 

DVK