Henri Maurice Joseph Quartenoud, in der Westschweiz als Maumau bekannt, ist am 12. Februar 1946 in Treyvaux im Kanton Freiburg geboren. Nach der obligatorischen Schulzeit ging er nach Dagmersellen im Kanton Luzern auf einen Bauernhof von Julius Burri, wo er als landwirtschaftlicher Angestellter arbeitete und sich um Traktoren und Maschinen kümmerte. Er lernte nicht nur Deutsch, er nutzte diese Zeit auch, um den Lastwagenführerschein zu erwerben. Seine erste Stelle als Lastwagenchauffeur trat er im April 1965 beim Transportunternehmen Hunkeler aus Alikon an. Seine Aufgabe war das Einsammeln der Milch mit dem Kannenlastwagen. Er hob täglich bis zu 400 Kannen auf seinen Zweiachser. Nach der Rekrutenschule, wo er schwerer Motorfahrer war, trat er bei der Firma Transportus AG in Luzern seine zweite Stelle als Lastwagenchauffeur an. Seine Vorgesetzten erkannten die Vorzüge des jungen Chauffeurs, er hatte nebst gutem Umgang mit Kunden hervorragende Französischkenntnisse. So bediente er mit einem grünen Lastwagen vor allem die Kundschaft in der Westschweiz und in ganz Frankreich. Bei Les Routiers Suisses war er während 60 Jahren ein aktives Mitglied. Er war bei der Gründung der Sektion Luzern dabei, und in den 1970er-Jahren bekleidete er als Vorstandsmitglied das Amt des Vizepräsidenten. Die Routiers führten in der ganzen Schweiz Gymkhanas durch. Das Bestreiten eines anspruchsvollen Parcours mit dem Lastwagen gehörte zu seinen Hobbys. Maurice war in der Lastwagenszene bekannt und beliebt. Konstant gute Ergebnisse an Geschicklichkeitsfahren verschafften ihm vier Mal die Teilnahme an Weltmeisterschaften. Das beste Resultat erzielte er 1973 in Nizza, wo er den 3. Rang auf der Weltrangliste der besten Lastwagen-Chauffeure erreichte. Nach 15-jähriger Tätigkeit im Fernverkehr wechselte er intern zur Transportus Kran AG. Er entschied sich für diesen Schritt, um näher bei seiner Familie sein zu können. Die Transportus Kran AG wurde 1985 an die Firma Fanger aus Sachseln im Kanton Obwalden verkauft. Einmal erzählte er, dass er sehr gerne bei Ernst Fanger gearbeitet hatte – und zwar 26 Jahre lang, bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2011. Bei der Firma Villiger Entsorgungssysteme AG aus Oberrüti hatte er nach seiner Pensionierung hin und wieder Einsätze als Lastwagenchauffeur, Dolmetscher oder Repräsentant gemacht. Die Aufträge führten ihn über die Landesgrenze hinaus nach Frankreich und bis nach Korsika. Am 18. September durfte er laut seiner Familie zu Hause friedlich und für immer einschlafen.
LRS