Sicherheit und Effizienz – Neuheiten von Daimler Buses

Fahrzeuge und Technik Ausgabe-01-2025

Mercedes Benz eCitaro fuel cell, ein Elektrobus mit Brennstoffzelle als Range Extender, und der Mercedes-Benz Tourismo Safety Coach.

Der Mercedes-Benz eCitaro fuel cell und der Mercedes-Benz Tourismo Safety Coach machten eine «Wintertour in Winterthur». Dabei präsentierte Daimler Buses die beiden Fahrzeuge einem Fachpublikum.

Ein Elektrobus mit extralangem Atem: So wird der neue Mercedes-Benz eCitaro fuel cell angepriesen. «Er deckt anspruchsvolle Umläufe mit grossen Streckenlängen ohne Zwischenladen ab. Mehr als 500 Kilometer ununterbrochene Reichweite für den Solobus und den Gelenkbus bei hoher Fahrgastkapazität. Die Kombination aus Batterien der neuesten Generation und einer Brennstoffzelle macht’s möglich», sagt Daimler Buses dazu.

Der eCitaro fuel cell nutzt NMC3-Batterien als Hauptenergiequelle für den Antrieb. Die Brennstoffzelle dient lediglich der Verlängerung der Reichweite. Die Brennstoffzelle stammt von Toyota. Wegen ihrer flachen Bauweise eignet sie sich gut für eine Montage auf dem Dach des eCitaro. Das Heavy-Duty-Aggregat verfügt laut Daimler Buses über eine Maximalleistung von 60 kW, arbeitet aber im Regelbetrieb hocheffizient im Bereich des Bestpunkts bei rund 20 kW Leistung. So resultiert ein vergleichsweise geringer Wasserstoffverbrauch zur Stromerzeugung. Beim Solobus ist das rund 240 Kilogramm schwere Brennstoffzellenmodul auf dem Dach kurz nach der Vorderachse montiert, beim Gelenkbus vorn auf dem Dach des Hinterwagens. Auch die kohlefaserverstärkten Polymer-Wasserstofftanks mit je fünf Kilogramm Fassungsvermögen sitzen auf dem Dach.

Fünf bis sieben Tanks

Der Solobus verfügt über fünf Wasserstofftanks, das ergibt 25 Kilogramm Fassungsvermögen. Hinzu kommen drei Batteriepakete mit insgesamt 294 kWh Kapazität. Beim Gelenkbus hingegen gibt es dank des Modulbaukastens unterschiedliche Batterie- und Wasserstofftank-Kombinationen. So wird er wahlweise mit sechs oder sieben Wasserstofftanks sowie drei oder vier Batteriepaketen mit maximal 392 kWh Energiekapazität ausgestattet.

Bei beiden Modellen ist das Wasserstoffsystem für einen Druck von 350 bar ausgelegt. «Anders als für 700-bar-Systeme fallen hier Aufwand und Kosten vor allem auf der Tankstellenseite wesentlich niedriger aus», hält Daimler Buses dazu fest.

Neueste Sicherheitssysteme

Neben dem eCitaro fuel cell war auch der Tourismo Safety Coach in Winterthur-Wülflingen bei Daimler Buses Schweiz für Testfahrten oder eben eine «Wintertour» verfügbar. Mit dem Konzept Safety Coach stellt Daimler Buses in regelmässigen Abständen einen mit den neuesten Sicherheitssystemen ausgerüsteten Bus vor. Den Weg nach Winterthur fand der Safety Coach 6, der erst im Herbst auf der IAA Nutzfahrzeuge in Hannover vorgestellt wurde. Er verfügt über viele Sicherheits- und Assistenzsysteme, die den aktuellen Anforderungen der EU-Verordnung General Safety Regulation (GSR) entsprechen und auch darüber hinausgehen. Die Basis ist der Mercedes-Benz Tourismo.

Zu den Systemen gehören beispielsweise der Notbremsassistent Active Brake Assist (ABA) 6, der Sideguard Assist 2 oder der Traffic Sign Assist. Sie bieten zusätzliche Sicherheitsfunktionen, die über die GSR-Vorgaben hinausgehen.

Eines der modernsten Zentren

Dass diese «Wintertour» mit internationalem Publikum in Winterthur stattgefunden hat, kommt nicht von ungefähr. Neben den winterlichen Verhältnissen, die sich im Dezember präsentierten, ist das im Jahr 2020 komplett neu errichtete Daimler Buses Service Center Winterthur einer der modernsten Omnibus-Servicebetriebe Europas. Das Omniplus BusWorld Service- und Betriebsgebäude der Daimler Buses Schweiz AG bietet auf einer Fläche von 20 000 Quadratmetern unter anderem Raum für 16 Werkstattbahnen. Der Vertrieb für Neu- und Gebrauchtfahrzeuge, die Verwaltung und der Servicebetrieb sind an diesem Standort eng verzahnt. Fachwerkstatt, Elektrofachwerkstatt, Karosserie und Lackierung, Diagnosebahn, Neuwagenaufbereitung und Waschstrasse gehören zum Spektrum. Zudem zählt das Daimler Buses Service Center Winterthur zusammen mit den Daimler Buses Standorten Mannheim und Dortmund zu den europäischen Schulungscentern für E-Busse. So sind natürlich auch die Werkstatt für die Arbeit an E-Bussen eingerichtet und das Personal entsprechend geschult.

Text: Daniel von Känel
Fotos: Daimler Buses

 

Neuer CEO ab 1. Mai 2025

 

Zum 30. April 2025 wird der langjährige CEO Frank Scherhag «seinen wohlverdienten Ruhestand antreten», teilt Daimler Buses mit. Er habe das Geschäft in der Schweiz gestaltet und zur unangefochtenen Marktführerschaft in allen Segmenten geführt. Zum 1. Mai 2025 wird Dirk Schmelzer die Leitung von Daimler Buses Schweiz als CEO übernehmen und die Nachfolge von Frank Scherhag antreten. Dirk Schmelzer begann seine Karriere 1993 bei der Mercedes-Benz AG und übernahm verantwortungsvolle Aufgaben im Vertrieb für Transporter und Lastwagen, zunächst für Überseeregionen, später in leitender Funktion für Mittel- und Südeuropa. Zwischen 2012 und 2019 leitete er operative Vertriebsdirektionen bei Mercedes-Benz Austria und Mercedes-Benz USA. Seit 2019 ist er CEO von Daimler Buses in Österreich und Tschechien.

DVK / PD