Am Oldtimer-Wochenende des SMVC gibt es diverse Veranstaltungen. Ein für Besitzer von Nutzfahrzeugen interessanter Anlass ist das Oldtimertreffen Eschenbach (LU), das von den Freunden alter Motorräder Sektion Innerschweiz organisiert wird.
Man könnte auch von Kraut und Rüben sprechen, denn alle alten Fahrzeuge sind in Eschenbach willkommen. Da stehen dann ganz einvernehmlich Lanz Bulldog neben Corvette oder Jaguar und etwas weiter ein Ford-Traktor oder eine Vespa Ape. Doch solche Treffen haben ihren Reiz, denn man sieht oft Sachen, die man sonst nicht sieht, und mit alten Autos sind meist auch Jugenderinnerungen verbunden. Je nach Alter des Betrachtenden solche, die schon weiter zurückliegen.
Ausfahrt um den Sendeturm
Stefan Kurmann und Laurent Dircks organisierten zusammen eine Ausfahrt für die Nutzfahrzeuge, die aus 18 Lastwagen und Bussen bestand. Die Strecke führte vom Festgelände in der Kiesgrube Eschenbach via Rain um den Sendeturm von Radio Beromünster herum. Dabei galt es, Lastwagenfahrverbote gekonnt zu umschiffen. Neben den historischen Nutzfahrzeugen machten sich auch einige Militärfahrzeuge in Form von Willys Jeep und den legendären Haflingern mit auf den Weg und bereicherten den Konvoi, der nach etwas mehr als einer Stunde wieder auf dem Festgelände eintraf.
Wer eine Stunde weg war, sah danach gleich eine grosse Veränderung. So trafen auf den Mittag hin noch viel mehr alte Fahrzeuge ein. Glücklicherweise hatte es genügend Platz, damit die Lastwagen und Busse wieder parkiert werden konnten.
Vorführung Löschwagen
Das Treffen in Eschenbach lebt vom Wetter und von den Teilnehmern, denn abgesehen von der Infrastruktur ist nicht zu viel geplant. Herrscht schlechtes Wetter, sind weniger Oldtimerbesitzer bereit, ihre rollenden Schätze schmutzig werden zu lassen. Ist es schön wie am letzten Sonntag im April, ist es hingegen gut besucht. Spontan gab es dann noch eine Demonstration des Löschwagens 88, der von der Tony Brändle AG auf Chassis der Saurer-6DM-Serie aufgebaut wurde. Die 21 Fahrzeuge wurden erst im Truppeneinsatz eingefahren, bevor sie 1988 zum Löschwagen umgebaut wurden.
Die Kabinen und Löschmonitore waren nicht einheitlich gespritzt, so gibt es rote und original grüne Versionen. Diese Löschwagen waren in der Schweizer Armee auf verschiedenen Flugplätzen stationiert und zur Brandbekämpfung von Flugzeugcrashs vorgesehen.
Für diese Aufgabe sind 1500 Liter Wasser an Bord und ein Löschmonitor, der mit 800 oder 1500 l/min Wasser abgeben kann. Der Tank wäre also theoretisch nach 60 Sekunden leer. Die Gruppe, die den Löschwagen betrieb, hatte diesen allerdings so gut im Griff, dass die Vorführung erst nach etwa 5 Minuten fertig war. Eine Spontaneinlage, die von den zahlreichen Zuschauern gespannt verfolgt wurde.
Text und Fotos: Erich Urweider