Vor allem donnerstags und freitags herrscht bei der Waschanlage auf dem Areal der Senn Transport in Seewen SZ, die zu Planzer gehört, viel Betrieb. Nicht selten steht vor dem Tor bereits wieder ein Lastwagen, während drinnen noch geschrubbt wird. Dann ist Erwin Steiner ganz in seinem Element. Seit über 31 Jahren ist der 51-Jährige für die Waschanlage verantwortlich. «Ich wäre gerne Chauffeur geworden, konnte aber nicht», erzählt er. «Aber so bin ich trotzdem um diese Fahrzeuge herum.» 31 Jahre sind eine lange Zeit, da sammelt sich viel an Erfahrung. «Die neue Anlage steht seit 9 Jahren», sagt er. «Seither habe ich mehr als 31 000 Lastwagen gewaschen.» Bei schönem Wetter sei der Andrang grösser, wenn es regne kleiner. Der Winter aber sei die Saison mit den meisten Kunden; vor allem, um das Salz abzuwaschen.
«Viel Durchgangsverkehr»
Die Waschanlage ist öffentlich. So kommen nicht nur Senn- respektive Planzer-Chauffeure zu ihm, auch aus der Region oder vom Durchgangsverkehr auf der nahen Gotthard-achse finden viele den Weg nach Seewen. «Es gibt viele Chauffeure, die eine Route ins Tessin haben, die bei mir vorbeikommen», erklärt Erwin Steiner. Normalerweise dauert ein Waschvorgang eine Viertelstunde. «Es gibt natürlich schon Chauffeure, die etwas heikler sind», sagt er lachend. Man merke sofort, ob jemand immer den gleichen Lastwagen fahre oder sogar einen eigenen besitze. «Die schauen generell besser zum Fahrzeug», habe er festgestellt. Es gebe jene, die zum Beispiel alles mit dem Schwamm und nicht nur mit der Bürste gereinigt haben möchten. «Dann dauert der Waschvorgang natürlich länger», sagt er. «Aber diese Chauffeure rufen jeweils vorher an, dann kann ich ein wenig planen.»
Einer mit eigenem Lastwagen ist Routiers-Mitglied Toni Hauser aus Oberarth SZ, der ein eigenes Unternehmen für internationale Transporte hat. Nachdem der neue Iveco wieder strahlend sauber ist, sagt er, warum er jeweils zu Erwin Steiner gehe. «Erwin ist der beste Lastwagenwascher, den es gibt. Das ist wirklich so.» Dieser nimmt das Kompliment natürlich gerne zur Kenntnis.
Text und Fotos: Daniel von Känel