H2-Verbrenner in Serie – MAN für spezielle Einsätze ab 2025

Fahrzeuge und Technik Ausgabe-03-2024

Der MAN hTGX verbrennt Wasserstoff und wird ab 2025 in einer ersten Kleinserie von 200 Fahrzeugen ausgeliefert. Er ist für spezielle Anwendungen wie den Transport schwerer Güter sowie den Einsatz in Gebieten ohne ausreichende Ladeinfrastruktur oder mit ausreichend Wasserstoff vorgesehen.

Die meisten bekannten Fahrzeuge, die mit Wasserstoff fahren, verfügen über eine Brennstoffzelle, mit der aus dem Wasserstoff Strom erzeugt werden kann. Dass dieser Energieträger auch in einem Verbrennungsmotor genutzt werden kann, ist zwar bekannt, wird aber in der Fahrzeugindustrie kaum genutzt. So wird auch der MAN hTGX lediglich eine Ergänzung zum Portfolio sein. «Zur Dekarbonisierung des Strassengüterverkehrs liegt unser Fokus weiter auf batterie-elektrischen Fahrzeugen», sagt Friedrich Baumann, Mitglied des Vorstands der MAN Truck & Bus SE und für den Bereich Sales & Customer Solution verantwortlich. «Diese haben bei der Energieeffizienz und den Betriebs- und Energiekosten aktuell deutliche Vorteile gegenüber anderen Antriebskonzepten. Lkw, die durch Wasserstoffverbrenner fortbewegt werden, stellen bei speziellen Anwendungsfällen und Märkten aber eine sinnvolle Ergänzung dar.» Beispiele sind spezielle Transportaufgaben, die etwa eine besondere Achskonfiguration benötigen oder wo aufgrund notwendiger Aufbauten kein Batterieplatz am Rahmen vorhanden ist. Der MAN hTGX wird zunächst in den Achsvarianten 6x2 und 6x4 und mit maximalen Reichweiten von bis zu 600 Kilometern angeboten. Der Motor leistet 520 PS. Die Direkteinspritzung des Wasserstoffs in den Motor sorgt laut MAN für besonders schnelle Leistungsentfaltung. Ein Tankvorgang dauert unter 15 Minuten.

Text: Daniel von Känel

Fotos: MAN