Die ausgeschriebenen Schnellladehubs werden mit ihrer Leistung und ihrem baulichen Konzept in erster Linie E-Autos und E-Lieferwagen dienen. Denn: Lastwagen verlangen deutlich mehr Leistung und brauchen eine Durchfahrtsstation, was die Ladestationen für E-Autos meistens nicht bieten. Eine vom ASTRA unterstützte Studie vom November 2023 spricht von High Power Charging (350/400 kW) und Megawatt Charging (1000 kW).
E-Lkw haben jedoch derzeit beladen bereits eine Reichweite von über 500 km. ASTRA-Pressesprecher Thomas Rohrbach hält deshalb fest: «Die Studie zeigt auf, dass E-Lkw primär im Depot während der Nacht oder ausserhalb der Einsatzzeiten laden. Für die allermeisten Tageseinsätze reichen die Depot-Ladungen über Nacht aus.»
Die erwartete Zunahme im Strassengüterverkehr gemäss der Verkehrsperspektive 2050 des Bundes verlangt trotzdem nach mehr Lademöglichkeiten für E-Lkw. Dazu sagt Thomas Rohrbach: «Zur Ergänzung und für Tageseinsätze, die über die Tagesreichweite hinaus reichen, braucht es eine zusätzliche Ladeinfrastruktur von Logistik-Hubs und öffentlichen Schnellladehubs.» Diese Anlagen seien wohl geplant, aber noch nicht ausgeschrieben. Wobei: Sind die Standflächen gross genug oder existiert eine Durchfahrtsstation, wie zum Beispiel in Oftringen, können die Stationen schon heute sowohl von Autos als auch von Lastwagen genutzt werden.
Die zusätzlichen Ladehubs für E-Autos sind bis Mai 2024 zur Bewerbung ausgeschrieben und sollen innerhalb von 3 Jahren betriebsbereit sein.
Text und Foto: Robert Hugentobler